IPPC 2015: der 18. Internationale Pflanzenschutzkongress in Berlin

Vier Jahre nachdem letzten Kongress dieser Art, der damals in Honolulu stattgefunden hat, ging es in diesem Jahr zur 18. Ausgabe nach Berlin. Ausgerichtet wurde der Pflanzenschutzkongress IPPC 2015 von der International Association for the Plant Protection Sciences, die seit den vierziger Jahren besteht und sich der Pflanzenschutzforschung verschrieben hat. Man beschäftigt sich mit dem Schutz von Pflanzen und in diesem Zusammenhang auch mit Pflanzenkrankheiten. Es ist ein Thema von internationaler Bedeutung, entsprechend arbeitet die Gesellschaft auch international.

Der 18. Internationale Pflanzenschutzkongress 2015 in Berlin

Frühere Kongresse fanden bereits in London, Paris, Wien und Moskau statt. Als Leitgedanke und Motto hat man sich in diesem Jahr für “Mission possible: Food for all through appropriate Plant Protection” entschieden, was so viel bedeutet, dass es genug Nahrungsmittel für alle geben kann, wenn man den richtigen Pflanzenschutz nutzt. Besprochen wurde in diesem Jahr eine Vielfalt von Themen, die Technologien, Biologie und Landwirtschaft betreffen. Einen Rückblick auf den IPPC 2015 Kongress gibt es in diesem Artikel.

Der Internationale Pflanzenschutzkongress in Berlin

Schon seit den vierziger Jahren finden diese Kongresse statt und schon seit langer Zeit alle vier Jahre. Man ist schon einmal 1957 in Deutschland gewesen, damals war Hamburg Austragungsort der Konferenz gewesen. Vor vier Jahren ist man auf Hawaii gewesen, in diesem Jahr ist es nach Berlin gegangen. Auch wenn in diesem Jahr wieder die International Association for the Plant Protection Sciences über der Konferenz stand, wurde sie im Detail vom Industrieverband Agrar und der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft organisiert. Vorsitzende waren in diesem Jahr sind Prof. Dr. Holger B. Deising und Dr. Falko Feldmann. Die Ausrichtung und Planung hat man dem Conventus Congressmanagement überlassen.

Die Konferenz fand vom 24. bis zum 27. August 2015 statt. Der Leitgedanke in diesem Jahr lautete “Mission möglich: Nahrung für alle durch angemessenen Pflanzenschutz”. Ausgetragen wurde die Konferenz an der Freien Universität in Berlin, daneben gab es eine Postersession im Harnack Haus. Mehrere Sponsoren waren in diesem Jahr beim 18. Internationalen Pflanzenschutzkongress mit an Bord, um ihn so auch finanzieren zu können. Dazu zählten Bayer CropScience Deutschland, BioChambers, ClearDetections, Conviron Germany, Detia Degesch, Elsevier, Gylling Data Management, LemnaTec, MP Biomedicals, Taylor and Francis sowie Weiss Technik UK.

Programm zum Pflanzenschutzkongress 2015

Programm zum Pflanzenschutzkongress 2015 Am Montag, dem 24. August ging es los. Um 9 Uhr begann die Eröffnungszeremonie, die eine Stunde dauerte. Im Anschluss wurde bereits der erste Keynote Vortrag gehalten. Die Konferenz wurde auf Englisch durchgeführt. Mehrere Keynote Speaker sind in diesem Jahr dabei gewesen. Per Pinstrup-Andersen von der Cornell University aus Ithaca sprach zum Thema “Achieving food security for all in the foreseeable future – What will it take?”. Einen weiteren Vortrag gab es von Patrick Schweizer vom Leibniz Institut Gatersleben zu “Gene- and biotechnology-driven approaches to durable pathogen resistance in cereals”. Die Keynote-Vorträge wurden so eingeplant, dass alle Teilnehmer zuhören konnten.

Mit Myron Zalucki von der University of Queensland aus Brisbane und Christel Weller-Molongua von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit gab es zwei weitere Keynote-Sprecher. Die entsprechenden Vorträge lauteten “Landscapes, genetically modified crops and climate change: Whither IPM?” und “Social participation – key factor for food security and rural development”. Neben den Vorträgen gab es auch Gelegenheit zur Vergabe des Internationalen Pflanzenschutzpreises für herausragende Leistungen, der mehrfach überreicht wurde. Unter anderem an David Bervinson, Juerg Huber, Kong Luen Heong und Anthony Youdeowei.

Vorträge, Sessions, Workshops und Diskussionen

Vorträge, Sessions, Workshops und Diskussionen An den vier Tagen des Pflanzenschutzkongress gab es viele verschiedene Inhalte, mit denen die Tage gefüllt wurden. Dazu zählte auch eine ganztägig laufende Industrieausstellung. Zu den weiteren Vorträgen gehörten unter anderem “Challenges in Plant Protection”, “Nematodes”, “Viruses”, „Soil-borne Pests and Pathogens”, “Stored Product Protection”, “Pest and Diseases in Trees”, “Weeds”, “Fruit Flies”, “Genetic Ressources”, “Biotechnology” und auch “Botanicals”.

Daneben wurden eine Reihe von Workshops angeboten, zu denen “Highlights of Hidden Insects Worlds”, “Food Security: The Role of Plant Protection”, “Fungal endophytes and plant health” sowie “Aflatoxin Prevention in Sub Saharan Africa – Challenges and Practical Experience” gehörten. Auch über Biodiversität wurde intensiver gesprochen als erwartet.

Auch konnten sich die Event-Teilnehmer auf ein breites Rahmenprogramm freuen, das parallel zu der Veranstaltung lief und die Gelegenheit bot, um Berlin und die Umgebung kennenzulernen. Unter anderem am Freitag. Da gab es die Gelegenheit den Park und das Schloss Sanssouci in Potsdam zu besuchen. Ferner gab es eine Tour in die Botanischen Gärten in Berlin Dahlem und den Besuch eines Projekts zum urbanen Gärtnern. Dabei ging es um Gemeinschaftsbildung, Wissenstransfer und Qualitätsaspekte. Auch gab es eine Exkursion zum Julius Kühn Institut in Dahnsdorf und eine Bustour durch Berlin.

International Association for the Plant Protection Sciences

Die Wurzeln der Internationalen Vereinigung der Pflanzenschutz Wissenschaften liegen schon in den vierziger Jahren. Gegründet wurde die Organisation im Jahr 1946, als man in Löwen in Belgien den ersten Pflanzenschutzkongress stattfinden ließ. Olaf Freyberg aus Malmö wurde zum ersten Präsidenten ernannt. Von da an fanden die internationalen Konferenzen alle drei bzw. vier Jahre statt. 1949 ging es in London weiter, 1952 in Paris.

In diesem Jahr war man bereits das zweite Mal in Deutschland, nachdem 1957 Hamburg Ausrichter gewesen war. Die Vereinigung setzt sich für den weltweiten Pflanzenschutz ein, was die dahinterstehende Forschung und Wissenschaft sowie die Kommunikation darüber mit einschließt. Man ist die übergeordnete Fachgesellschaft für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz.

Fazit zum Pflanzenschutzkongress IPPC 2015

Schon in der Mitte des letzten Jahrhunderts war es vielen Menschen klar, dass der Pflanzenschutz eine hohe Bedeutung genießen muss. Das Leben der Menschen ist davon im höchsten Maße abhängig. Vor allem auch in Hinsicht auf die weltweite Ernährung aller Menschen kann davon profitiert werden, wenn Pflanzenkrankheiten erkannt und behandelt werden. Dafür steht die Internationale Vereinigung der Pflanzenschutz Wissenschaften ein, die auch in diesem Jahr wieder, mit dem IPPC 2015, einen Kongress stattfinden ließ. Dafür ging es über mehrere Tage im August an die Freie Universität in Berlin, wo Vorträge gehalten wurden, Diskussionen stattfanden und Workshops durchgeführt wurden. “Mission möglich: Nahrung für alle durch angemessenen Pflanzenschutz” lautete das Motto in diesem Jahr.

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